Saarland Medien vergibt Filmförderung 2018
05.12.2018Neun Filmschaffende erhalten insgesamt 90.000 Euro
PM 11/2018
Saarbrücken, 30. November 2018: Im Rahmen einer Veranstaltung zum 20‐jährigen Jubiläum der Saarland Medien GmbH (SLM) hat Geschäftsführer Uwe Conradt in Anwesenheit des Vorstandes der Filmförderungsanstalt Deutschland Peter Dinges die geförderten Filmprojekte aus dem Jahr 2018 vorgestellt. Von 47 Anträgen mit einer Gesamtantragssumme von 512.620 Euro wurden neun Projekte mit einer Förderung in Höhe von insgesamt 90.000 Euro bedacht. Die SLM wird bei der Filmförderung durch einen Förderausschuss beraten, dem Marisa Winter, Kurt Bohr und Rüdiger Mörsdorf angehören. Gefördert wurden:
Grenzen gibt es nur im Kopf — Dokumentarfilm
Julia Valentini
2.500,00 Euro Produktionsförderung
„Grenzen gibt es nur im Kopf” wird eine authentische Dokumentation über das Leben von Jennifer Faber. Die junge Frau aus Neunkrichen leidet an einer Muskelerkrankung und sitzt seit ihrem 12. Lebensjahr im Rollstuhl. Gemeinsam mit ihrem Mann Dirk nutzt sie alle positiven Dinge, die ihr das Leben bietet. Die beiden besuchen Metal‐Konzerte und haben ein eigenes Musikprojekt zusammen. Jennifer arbeitet als Sozialpädagogin und nutzt ihr Handicap, um psychisch kranken Jugendlichen zu zeigen, dass man alles schaffen kann, wenn man es will.
Europe in Berus — Dokumentarfilm
Lydia Kaminski
2.500,00 Euro Stoffentwicklungsförderung
Es muss auch zu den Zeiten, da die Sendeanlage in Betrieb war, ein verlorenes Gefühl gewesen sein, durch die riesige Halle zu laufen. Mitten auf einem Feld, die Weite, den Himmel im Blick. Verlorener ist das Gefühl heute, da alles noch wie gerade eben genutzt dort steht. Ordner mit Dokumenten zum Sendebetrieb, Tische und Stühle, Büros, ein Telefon mit Kabel, ein Plattenspieler von Europe 1 und ein etwas zerlöchertes Plakat, das aufgehängt zwischen den Fenstern schwebt. Viele Veränderungen hielten über die Jahrzehnte Einzug in die alte Sendehalle. Computer waren eine der bedeutensten Veränderungen, jetzt ist es die Umrüstung von analog zu digital.
Naiv – Drama
Patrick Müller
10.000,00 Euro Produktionsförderung
Ein Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim. Die junge Polizistin Maria Schenk vernimmt die unter Verdacht stehende Heike Schulte. Nach der Rechtsbelehrung und der Aufnahme der Personalien bestätigt sich ihr rechtsradikaler Hintergrund und allmählich wird klar, dass mit einem Geständnis oder einer Zeugenaussage nicht nur die Gerechtigkeit siegen würde, sondern sogar zukünftige Anschläge verhindert werden könnten. Das Psychodell zwischen den beiden beginnt.
Unter Tannen — Der Film — Kriminalkomödie
WP Films, Thomas Scherer
10.000,00 Euro Produktionsförderung
Unverhofft kommt oft… Die drei saarländischen Waldarbeiter Paul, ein dicklicher Mitfünfziger, Kalle, ein schüchterner, introvertierter Bursche, und Boris, der 26‐jährige Jungspund der Gruppe, entdecken während ihrer Arbeit im Wald versteckt unter Tannen einen schwarzen Koffer, in dessen Innerem sich über eine Million Euro befinden. Der Fund wird kurzerhand aufgeteilt und jeder der drei „investiert“ nach bestem Ermessen. Doch sie haben die Rechnung ohne den Besitzer gemacht, einem narzisstisch angehauchten Gauner, der jeden Cent zurückfordert. Fortan müssen die Waldarbeiter das Geld abarbeiten und verschiedene „Jobs“ erledigen, was sie in haarsträubende Situationen manövriert und ihren Alltag vollkommen auf den Kopf stellt – bis sie schließlich erkennen, dass sie selbst aktiv werden und ihr Schicksal in die Hand nehmen müssen, um wieder ein normales Leben führen zu können.
filmreif! Das Bundesfestival junger Film 2019
Gremium Bundesfestival junger Film des BDFA e. V. — Jörn Michaely
10.000,00 Euro Festivalförderung
Dieses Jahr fand das Bundesfestival junger Film zum ersten Mal im Saarland statt. Veranstaltet wird es vom gemeinnützigen Bundesverband Deutscher Film‐Autoren e. V. mit der Vision, jungen Filmschaffenden bis 29 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet die ersten Schritte ihrer filmischen Laufbahn zu ermöglichen.
Pumperin (AT) — Drama/Genrefilm/Miniserie
Sabotakt Filme — Tarek Ehlail
10.000,00 Euro Stoffentwicklungsförderung
Danica stammt aus sozial schwierigen Verhältnissen, doch bereits als Teenager war ihr klar, dass sie nicht wie viele ihrer Freunde dem Alkohol, Drogen und dem vollkommenen Absturz anheim fallen möchte. Als in einer Industriebrache ein Kiez aus Clubs, Bars und Casinos gestampft wird, findet sie ihre Berufung und wird Pumperin. Tür machen ist nicht Arbeit, Tür machen ist alles für sie. Nachts wandelt sie sich von einem Niemand zu einem Jemand und der brüderliche Zusammenhalt unter der Crew gibt ihr Halt.
Als Reza, der Anführer der Türstehercrew, vermeindlich Suizid begeht, droht alles aus den Fugen zu geraten. Ihre altes Ich, droht wieder die Kontrolle zu übernehmen und ihre starke Persönlichkeit zu brechen. Sie wird aggressiver, brutaler, irrationaler. Ein Zufall kurz vor dem endgültigen Abgrund bringt sie auf einmal wieder zurück in die Spur und Danica beginnt neue Kraft zu schöpfen. Doch kann der angerichtete Schaden noch einmal gut gemacht werden?
INRA — Mysthischer Animationsfilm — Animationsfilm
Nikolaj Woroschilow
15.000,00 Euro Produktionsförderung
Der mysthische Animationsfilm erzählt die Geschichte eines Fabelwesens, das aufgrund einer unheimlichen Maske mit seinen innersten Trieben konfrontiert wird. Angst führt zu Wut und führt zu Handlungen, die das Fabelwesen nicht mit sich vereinbaren kann. Ein Animationsfilm, der durch Ästhetik bestechen wird.
Devier‐Abweichen (AT) — Kurzfilm
Bingo Bongo Film — Oona von Maydell
15.000,00 Euro Produktionsförderung
Es gibt eine kleine, aber sehr aktive Minderheit, die eine neue Mütterlichkeit anstrebt. Die Perspektive auf eine “neue Mütterlichkeit”, wie im Zitat angesprochen, ist zentrales Thema des Films mit dem Arbeitstitel “DEVIER” zu Deutsch “Abweichen”. Schauplatz des Films ist Saarbrücken. Erzählt wird von menschlichen Abgründen und dem Versuch der Protagonisten selbige zu verdrängen oder zu verleugnen, um sich letztendlich doch deren Ergründung zu widmen. Intention der Autorin ist, einen nüchternen Blick auf die Charaktere und deren Umfeld zu richten, situativ zu untersuchen, aufzuzeigen, um letztendlich den Lernprozess der Protagonisten und die Art und Weise, wie sie mit den Abgründen ihrer Psychen fertig werden, aufzuzeichnen.
Europa Reloaded — Robert Schumann wiederentdecken — Dokumentarfilm
Carpe Diem Film‐ und TV Produktion GmbH — Barbara Wackernagel‐Jacobs
15.000,00 Euro Produktionsförderung
Der Film erinnert an die Entstehung der europäischen Integration in den 50er Jahren und erzählt die Geschichte des Politikers Robert Schumann, Kind der SaarLorLux Region und gläubiger Katholik, der als französischer Außenminister missionarisch die friedliche Einigung der beiden Erzfeinde Deutschland und Frankreich entscheidend voranbrachte. Er setzte den Grundstein für Europa, nicht als befristetes Bündnis, sondern als Antwort auf die Herausforderungen der Zukunft. Und so geht der Film auch der Frage nach Schumans Bedeutung für die heute Handelnden nach. Die Frage ist, wie seine Haltung und seine Gedanken in heutiger schwieriger Zeit noch einmal erinnert werden und Impulse geben können. Denn einer der heutigen Protagonisten, Präsident Manuel Macron, zitiert nicht selten Robert Schumann.
Durch die Veranstaltung führten Uwe Conradt und die Filmjournalistin Marisa Winter.
Kontakt für Presseanfragen:
Michael Scholl
Prokurist Saarland Medien GmbH
Tel. 0681 / 38988–28
scholl [at] saarland-medien [dot] de
Foto ©SLM/Jennifer Weyland (v.l.n.r. oben): Marisa Winter, Rüdiger Mörsdorf, Uwe Conradt, Reinhard Klimmt, Dr. Gerd Bauer, Tarek Ehlail, Barbara Wackernagel‐Jacobs, Ooan von Maydell, Peter Dinges, Thomas Scherer. (v.l.n.r. unten): Patrick Müller, Lydia Kaminski, Jörn Michaely, Julia Valentini