Green Shooting - Praxiswissen & Ressourcen
Erste Schritte
Bereits durch kleine Maßnahmen und ein Bewusstsein für die Umwelt können erste, wichtige Schritte in Richtung Nachhaltigkeit getan werden. Daher ist es sinnvoll, mit Hotspots anzufangen und machbares umzusetzen.
Der Papierverbrauch kann etwa durch digitale Verteilung der Disposition via PDF-Dokument auf mobile Geräte reduziert werden.
Lichter und Geräte können ausgeschaltet werden, wenn sie nicht in Benutzung sind. Ein kleiner Schritt, der Großes bewirken kann.
Müllvermeidung bzw. Mülltrennung sind wichtige Faktoren, um die Umwelt zu schützen.
In einigen Fällen ist es möglich zu Fuß oder mit dem Fahrrad ans Set zu gelangen. Auch Fahrgemeinschaften, öffentliche Verkehrsmittel können Alternativen sein.
Hotspots einer Produktion
Licht/Energie
Wenn mit dem Tageslicht gearbeitet werden kann, sollte das auch getan werden. Falls nicht auf künstliches Licht verzichtet werden kann, sollte darauf geachtet werden LED's zu verwenden. Diese bieten folgende Vorteile:
- Bis zu 90% gerinerer Stromverbrauch
- Keine 'Veränderung der Farbtemparatur beim Dimmen
- CTB /CTO Folien werden überflüssig, da von Kunstlicht bis Tageslicht stufenlos per DMX eingestellt werden kann
- Häufig Farbe einstellbar
- Lange Lebensdauer (bis zu 50.000 Stunden)
- Nur geringe Wärmeentwicklung
Aufladbare Batterien und Akkus verwenden.
Generatoren, die viel Energie in Anspruch nehmen, können vermieden werden, wenn man sich des lokalen Stromnetzes bedient. Man kann entweder einen Antrag beim zuständigen Versorgungsunternehmen stellen oder eine Elektrofirma, die sich um alles kümmert, beauftragen. Wenn sich Generatoren nicht vermeiden lassen, sollte man Benzin gegnüber Diesel-Generatoren bevorzugen.
Transport/mobilität
Beim Transport darf gerne auf umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Elektroauto, Benziner, öffentliche Verkehrsmittel oder Fährräder zurückgegriffen werden. Vor allem Diesel-Fahrzeuge gelten als besonders umweltschädlich, da sie höhere Emissionen an Ruß, Feinstaub und Stickstoffoxiden haben. Benziner haben einen höheren CO2-Ausstoß, dafür produzieren sie weniger Ruß, Feinstaub und Stickstoffoxide und gelten daher als sauberer als ein Diesel-Motor.
Bei dieser Thematik sollte auf Umweltplaketten und Umweltzonen besonders geachtet werden. Um Komplikationen bei Umweltzonen zu vermeiden, sollte ein Fahrzeug mit mindestens Euro-Klasse 4 benutzt werden. Idealerweise sollte das Fahrzeug über die neueste Schadstoffklasse Euro 6 verfügen. Um euch für die Weiterfahrt zu wappnen, findet ihr hier alle Umweltzonen Deutschlands: http://gis.uba.de/website/umweltzonen/index.php
Büro/IT
Hier sollte vor allem auf eine Müllreduzierung geachtet werden, Stichwort: papierloses Büro und nachhaltiger Bürobedarf
Wiederverwendbares Geschirr sollte vermehrt benutzt und Einwegprodukte vermieden werden. Auf recyclebare Produkte sollte geachtet werden, um der Umwelt etwas Gutes zu tun.
Auch Heizung und Strom sollten ausgeschaltet werden, wenn sie nicht zwingend notwendig sind. Hierbei gilt, dass die ideale Raumtemperatur für Bürotätigkeiten bei 20 Grad liegt. Alles darüber führt zu einem erhöhten Energieverbrauch. Sofern das machbar ist und es sich um eine Gasheizung handelt, sollte auf Biogas umgestiegen werden. Bei den Geräten kann auf eine lange Haltbarkeit geachtet werden, um frühzeitigen Elektromüll zu vermeiden. Auch in diesem Bereich sind umweltfreundliche Produkte vorhanden.Unterstützend sollten Stromsparschalter verwendet und der Stand-By-Modus bei Geräten vermieden werden.
Dekobau/Szenenbild
Im besten Fall werden Requisiten und Kostüme in einem Fundus aufbewahrt und wiederverwendet. In einigen Fällen kann eine Kooperation gefestigt werden, wodurch die benötigten Elemente regelmäßig beigesteuert werden können.
Weitere Aspekte:
- Verwendung umweltfreundlicher, recyclebarer Materialien aus natürlicher Herstellung
- Mieten statt Kaufen
- Mülltrennung; Behälter für Sondermüll und Wertstoffe, fachgerechte Entsorgung
- Wiederverwertung gebrauchter Materialien, Verkauf von Ausstattung nach Abschluss der Produktion
Catering
Auch hier gilt es, die Müllproduktion zu reduzieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass so wenig Müll wie möglich hinterlassen wird. Das kann beim Einkauf in verpackungsfreien Läden beginnen und bei wiederverwendbarem Geschirr und Tupperware enden. Auch nachfüllbare Trinkflaschen in Kombination mit aufgestellten Wasserspendern sind ein großes Plus.
Beim Einkauf sollte außerdem auf Fair-Trade-Prinzipien geachtet werden und auch die Nutzung regionaler Märkte und Zulieferer bietet sich an.
Unterkunft/Crew
Hier kann auf ein umweltbewusstes Hotel geachtet werden. Je umweltbewusster das gebuchte Hotel vorgeht, desto umweltfreundlicher ist die Unterbringung von Crewmitgliedern und Darstellern.
Bahn statt Flugzeug, auf unnötige Reisen und Hotelübernachtungen verzichten, z.B. durch Vereinbarung von Wochen- statt Tagesgagen.
Weiterführende Links zu dem Thema
Green Shooting - So geht's
Ausführliche Informationen und Tipps:
- Praxiswissen Greenshooting der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH
- FilmFernsehFonds Bayern: Green Filming Guide und Unterstützung durch Green Consultant
- Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein: Praxisanleitungen Grüner Filmpass
Kompakte Übersichten:
- Handlungsleitfaden für eine ökologisch-nachhaltige Filmproduktion der MFG Baden-Württemberg
- Green Film Shooting: The ABC of Sustainability
Institutionen für Grünes Drehen
- Green Film Shooting - Europäisches Zentrum für Nachhaltigkeit im Medienbereich
- Bundesverband Green Film & TV Consultants Deutschland e.V.
- Green Film Initiative
- Film- und Medienstiftung NRW: Workshops zum Thema Green Shooting
- green motion Label